Insel Neuwerk
15 Kilometer nordwestlich vor Cuxhaven, in der Elbmündung, liegt ein Teil des Bezirks Hamburg Mitte – die Insel Neuwerk.
Ab etwa 900 n. Chr. gibt es Aufzeichnungen über Neuwerk als Fischhandelsplatz. Damals wurde die Insel noch als „O“ oder Nige Oog“ bezeichnet, was soviel wie „Insel“ oder „Neue Insel“ bedeutete. Im Jahre 1286 begannen Verhandlungen der Stadt Hamburg mit dem Herzog von Sachsen-Lauenburg, die Insel zum Schutz der Elbmündung vor Feinden und Piraten zu erwerben, 1299 bekam Hamburg die Erlaubnis, ein Werk, also einen Wehrturm zu errichten. Dieser wurde dann von 1300 bis 1310 errichtet, seitdem wurde die Insel als „Nige Wark“, „Nieuwe Werk“ und schließlich „Neuwerk“ benannt.
Bei Winterstürmen wurde Neuwerk regelmäßig überspült, wovor nur der damals 30 Meter hohe Wehrturm schützte. Bis ins 19. Jahrhundert fielen so dem Meer viele Menschen zum Opfer, weshalb ab 1556 die Eindeichung der Insel begann. Seit 1814 wurde der Neuwerker Turm auch als Leuchtfeuer genutzt und dabei auf bis ca. 45 Meter erhöht. Ab 1900 entdeckte der beginnende Tourismus die Insel als Erholungsort und Seebad.
Der Neuwerker Leuchtturm ist bis heute das Wahrzeichen der Insel, Hamburgs ältestes Profangebäude und das älteste Gebäude an der norddeutschen Küste. Daneben sind die Nordbake und die Ostbake weithin sichtbare Sehenswürdigkeiten mit nautischer Tradition. Verunglückte Seeleute, die vor Neuwerk aufgefunden wurden, fanden ihre letzte Ruhestätte auf dem Friedhof der Namenlosen.
Heute ist Neuwerk ein touristisches Kleinod mitten im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer, das in den Sommermonaten bis zu 100.000 Besucher anlockt.